Und wieder ein stiller Protest in Bayern

Mit Dr. Markus Söder erwartet man am 18.06. hohen politischen Besuch zur Wieskirch in Steingaden. Die Bauern in der Region lassen es sich nicht nehmen, auf die massiven Probleme der Düngeverordnung aufmerksam zu machen. Diese dürfen Ihre Gülle nur noch bodennahe ausbringen, was zu Güllewürsten im Futter führt. Bauern sehen die Tiergesundheit in Gefahr.

 

Grund sind EU Vorgaben, wodurch die Ammoniak Emissionen durch eine bandförmige Ablage reduziert werden würde. Das sehen die Praktiker jedoch ganz anders. Güllewürste machen ihnen massive Probleme im Futter der Rinder, wie dies auch von Fütterungsberater im Freistaat bestätigt wird. Bauern sehen dadurch die Lebensmittelsicherheit in Fleisch und Milch in Gefahr. Die Industrie sowie die Landesbehörde LfL, argumentierten rein auf Basis von Berechnungen, Schätzungen Annahmen und Vermutungen. Mit Hilfe von komplexen Rechenmodellen, soll der Nachweis laut Laboranalyse ausreichen. Die Bauern der IG gesunde Gülle bestehen auf die Überprüfung messbarer Verfahren, damit gleichwertige Ausbringverfahren laut Gesetz möglich gemacht werden.  Bei praxisnahen Versuchen müssen dazu zwingend die Gesetzmäßigkeiten der Natur beachtet werden. Viel Geld muss heute eine Landwirtsfamilie dafür ausgeben, damit eine Vorgabe auf dem Papier erfüllt wird. Bedenklich dabei ist jedoch, im Gesetz finden sich überhaupt keine Grenzwerte zu NH3. Bewährte Güllefässer mit der sogenannten Breitverteilung sind ab 2025 verboten. Die Kosten sind für kleine Familienbetriebe nicht stemmbar. Das Höfesterben wird massiv beschleunigt.

 

Zum stillen Protest positionierten Bauern nun ihre Güllefässer mit Transparenten und Botschaften. Darauf ist zu lesen: LfL und Kaniber machen Kühe krank. Güllewürste ab 2025! Keine Güllewürste für unsere Kühe! Nein zur Güllewurst! Oder der Seitenhieb auf die LfL, die morgen Ihr 20 jähriges Bestehen feiert. So heißt es auf einem Güllefass: Landwirtschafts-fremde-Lehranstalt. Der Unmut ist klar erkennbar.

Die Bauern der IG gesunde Gülle wollen Lösungen. Dazu könnte man Gülle im Stall und Lager aufwerten. Dazu den Nachweis mit geeignete Ammoniak Prüf- Messverfahrenstechnik, lies sich die Verursachung belegen. Ein Weg laut Gesetz wäre es nun, gleichwertige Verfahren anzuerkennen. Da tut sich besagte Landesbehörde bisher noch schwer. 

 

Unübersehbar ist dies ein Protest, der Wirkung zeigen kann. Man mag es sich kaum vorstellen - aber wenn die Bauern diese Art der Protestbewegung im Wahlkampf durchhalten, wird uns ein heißer Herbst in Bayern erwarten. Ob den Politikern bewusst ist, mit wem sie sich da angelegt haben? Konrad Adenauer prägte einst den Satz: „Mit den Bauern werde ich schon fertig, außer sie sind sich einig.“

 

 

Wir dürfen gespannt sein. Was, wenn sich die Bürger den Bauern anschließen?

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Landwirtin Rottal-Inn (Freitag, 23 Juni 2023 07:10)

    Finde Eure Aktion super.
    Ein stiller Protest gute Idee.